Dr. Jonas Fischer

© DWIH Tokyo / Dr. Jonas Fischer

Das von der Tohoku-Universität und dem DWIH Tokyo als Mitveranstalter ausgerichtete Falling Walls Lab Sendai 2021 fand am 31. August 2021 statt. Wir hatten die Gelegenheit zu einem Interview mit Herrn Dr. Jonas Fischer, dem verantwortlichen Organisator der Tohoku Universität. Nachdem er im letzten Jahr auf dem gleichen Event den zweiten Preis mit seiner Präsentation „Breaking the Wall of Energy-Efficient Data Storage“ gewann, ist er inzwischen als Programm-Koordinator am Tohoku Forum for Creativity tätig. In diesem Jahr machte er das Event als Organisator zu einem großen Erfolg.

Welchen Eindruck hatten Sie von den Präsentationen und Teilnehmern beim Falling Walls Lab Sendai 2021?

Ich war von den Präsentationen wirklich begeistert. Alle TeilnehmerInnen haben auf dem Event ihr Bestes gegeben. Das Coaching, das wir vorab hatten, hat sicherlich vielen geholfen ihre Vorträge noch weiter zu verbessern. Auch bei den Zuschauern schien das Event gut anzukommen, nachdem Live mehr als 100 zugesehen haben, hat das Event nun bereits mehr als 750 Abrufe auf Youtube. Aus unserer Feedback-Umfrage ergab sich, dass alle Zuschauer zufrieden oder sehr zufrieden waren. Das Einzige, was etwas kritisiert wurde, war das etwas zu strenge Time-Keeping.

Sie waren einer der Finalisten beim FWL Remote 2020. Hat dies Ihre nachfolgende Forschung und Arbeit in irgendeiner Weise beeinflusst?

Schon vor dem FWL Sendai 2020 war ich überzeugt, dass es ein sehr wichtiger Teil der Arbeit von WissenschaftlerInnen ist, ihre Forschung der Öffentlichkeit zu erklären. Am Finale teilzunehmen und zu einem von zehn Gewinnern in der „Emerging Talents“ Kategorie erklärt zu werden, hat mich in dem Wunsch bestärkt, der Förderung der Wissenschaft einen größeren Teil meiner Arbeit zu widmen. Ich habe deshalb begonnen, für das Tohoku Forum for Creativity zu arbeiten, wo das Organisieren von solchen an ein allgemeines Publikum gerichteten Outreach-Events, einschließlich des Falling Walls, einen Teil unserer Mission darstellt.

Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen der Teilnahme am FWL als Teilnehmer und als Organisator?

Als Teilnehmer lag mein Schwerpunkt darauf, die eigene Forschung möglichst klar und verständlich darzulegen. Als Organisator habe ich versucht, den TeilnehmerInnen zu helfen ihr Bestes zu geben. Eine Idee von mir war, ein mehrwöchiges Coaching einzuführen, um ihnen zu vermitteln, wie man ansprechende Präsentationen gestaltet und auf der Bühne agiert.

Wie war es, das Event gemeinsam mit dem DWIH Tokyo zu veranstalten?

Dank der Unterstützung des DWIH Tokyo konnten wir Atsuko Kohata als professionellen Coach für die Betreuung von über 20 Teilnehmern über mehrere Wochen engagieren, mit zusätzlicher Unterstützung für Nicht-Muttersprachler des Englischen. Die Zusammenarbeit verlief unglaublich harmonisch und ich bin dankbar für all die Hilfe!

Was wäre Ihre Botschaft an künftige FWL-AnwärterInnen?

Nicht nur die GewinnerInnen profitieren von der Beteiligung an einem Wettbewerb wie dem FWL, sondern alle TeilnehmerInnen. Sie können lernen, wie sie ihre Forschung in einer attraktiven und leicht verständlichen Form präsentieren können. Die großartige Arbeit zu sehen, die die anderen Teilnehmer leisten, kann sogar zu neuen Ideen führen. Es ist ein wunderbarer Weg, Erfahrung im Präsentieren vor der Öffentlichkeit zu sammeln und mehr über die neueste Forschung zu erfahren.

Interview: Chiaki Motoshima (DWIH Tokyo)

Dr. Jonas Fischer

Jonas Fischer ist Programm-Koordinator am Tohoku Forum for Creativity und organisiert akademische Konferenzen und wissenschaftliche Outreach-Programme. Bevor er dort 2020 seine Tätigkeit aufnahm, war er Forscher an der University of Tokyo mit Schwerpunkt auf sogenannte magnetoelektrische Multiferroika, die eine zukünftige energieeffiziente Datenspeicherung ermöglichen könnten. Er promovierte 2018 an der Universität Augsburg in Physik.